Ungesunder Lebenswandel erhöht das Risiko von Nierenkrebs
Rauchen, Übergewicht und hoher Blutdruck begünstigen die Entwicklung von Nierenzellkarzinomen. Andere Risikofaktoren hängen mit Beruf und Vererbung zusammen.
Entstehung von Nierenkrebs
Die Ursachen von Nierenzellkarzinomen liegen noch im Dunkeln, aber Ärzte kennen zahlreiche Faktoren, die die Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung erhöhen1. Einige dieser Risikofaktoren hängen mit dem Lebensstil zusammen, andere sind beruflich oder erblich bedingt.
Rauchen, Übergewicht, Bluthochdruck
Nierenzellkarzinome treffen vor allem ältere Menschen: Männer erkranken durchschnittlich in einem Alter von 68 Jahren, Frauen mit 72 Jahren2. Über die Jahrzehnte hatten sich vermutlich viele kleinere und größere Defekte im Nierengewebe angesammelt, die letztlich die Ausbreitung eines Tumors verursachten. Viele Studien haben gezeigt, dass jede Überlastung der Nieren auch das Risiko von Krebs erhöht.
Einige wichtige Risikofaktoren hängen mit einem ungesunden Lebensstil zusammen:
- Rauchen
- Übergewicht
- Bluthochdruck
Es ist kein Zufall, dass die gleichen Prozesse auch bei Herzerkrankungen eine Rolle spielen: Ist der Blutkreislauf überlastet, bekommen dies auch das Herz und die Nieren zu spüren.
Medikamente und giftige Substanzen
Doch auch Medikamente können die Nieren schädigen, wie etwa das frei verfügbare Schmerzmittel Paracetamol. Die regelmäßige Einnahme von hohen Dosen kann das Risiko einer Erkrankung deutlich steigern3. Eine ähnliche Wirkung haben häufige Entzündungen der Harnwege, die zu einer chronischen Nierenschwäche führen2.
Wer beruflich giftigen Substanzen wie Halogenwasserstoffen ausgesetzt ist, hat ebenfalls ein erhöhtes Risiko von Nierenschäden. Ein Beispiel ist das Lösungsmittel Trichlorethen, das zur Reinigung von Metallteilen eingesetzt wird. In diesem Berufen kann Nierenkrebs als Berufskrankheit anerkannt werden4.
Fehler im Erbgut
Bei etwa 4 von 100 Patienten spielen erbliche Faktoren eine wichtige Rolle, etwa bei der von-Hippel-Lindau-Erkrankung. Der Verlauf ist in diesen Fällen meist untypisch: Die Patienten sind häufig jünger als 45 Jahre und Tumore können in beiden Nieren zugleich auftreten.
Nur selten gelingt es Ärzten, die Ursachen von Nierenkrebs genau einzugrenzen – zu viele Faktoren können an seiner Entstehung beteiligt sein. Da es zu den seltenen Krebsarten gehört, ist das Erkrankungsrisiko in der Regel eher gering. Jeder kann sein persönliches Risiko jedoch noch weiter senken: Durch Anpassungen am Lebenswandel, die auch anderen Beschwerden vorbeugen – nicht zuletzt den Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Teil 2/3: Ungesunder Lebenswandel erhöht das Risiko
Teil 3/3: Operationen und Immuntherapien
Krebszellen mögen keine Himbeeren
Manche Nahrungsmittel können das Krebsrisiko signifikant reduzieren
2 Zentrum für Krebsregisterdaten, Nierenkrebs, Robert Koch-Institut, Stand Dezember 2019 (Link)
Entstehung von Nierenkrebs
Brustkrebs
Hautkrebs
Leberkrebs
Nierenkrebs
Krebsarten
⇒ Brustkrebs
- Tödlich trotz Früherkennung mehr...
- Gene und Hormone steigern das Risiko mehr...
- Früherkennung ist nicht ohne Risiko mehr...
- Therapie mit Tamoxifen und Herceptin mehr...
⇒ Hautkrebs
- Weißer Hautkrebs und schwarzes Melanom mehr...
- Sonne und Gene als Auslöser mehr...
- Melanome: Therapie mit Vemurafenib und Yervoy mehr...
⇒ Leberkrebs
- Ein weltweites Problem mehr...
- Viren und Zirrhosen als Auslöser mehr...
- Nur in frühem Stadium heilbar mehr...
⇒ Nierenkrebs
zellstoff - der Blog
13. Januar 2021
Sichelzellanämie und ß-Thalassämie – drei Wege zur Therapie
CRISPR/Cas9 und RNA-Interferenz aktivieren eine Variante des roten Blutfarbstoffs. Beide Ansätze sind mögliche Alternativen zur Gentherapie Zynteglo.
mehr...
Kurz und knapp
- zahlreiche Risikofaktoren begünstigen die Entwicklung von Nierenkrebs
- vermeidbare Faktoren sind Rauchen, Übergewicht und Bluthochdruck
- nierenschädigende Medikamente und Halogenwasserstoffe erhöhen das Risiko deutlich
- in seltenen Fällen sind auch erbliche Faktoren beteiligt