Weißer Hautkrebs und schwarzes Melanom

Die gefährlichste Art von Hautkrebs – das schwarz gefärbte Melanom – fordert in Deutschland jährlich tausende Opfer. Häufiger sind jedoch weiße Formen wie das Basalzell- und das Plattenepithelkarzinom.

Formen von Hautkrebs

Melanome, Basalzellkarzinome und Plattenepithelkarzinome sind die häufigsten Formen von Hautkrebs

Rund 250 000 Deutsche erkranken jährlich an Hautkrebs1: In etwa 85 % der Fälle sind es sogenannte weiße Formen, die vor allem im Alter auftreten und meist gutartig verlaufen. Doch 15 % der Patienten erkranken an dem schwarzen malignen Melanom, das – wenn es nicht frühzeitig erkannt wird – oft den Tod herbeiführt.

Wie entsteht weißer Hautkrebs?

Weißer Hautkrebs entsteht meist an Stellen, die häufig dem Sonnenlicht ausgesetzt sind2. Die UV-Strahlung schädigt das Erbgut der Zellen und aktiviert dabei Krebsgene, die ein unkontrolliertes Wachstum auslösen. Bei dem weißen Hautkrebs läuft dies eher langsam ab: Er tritt in der Regel erst ab einem höheren Alter von etwa 60 Jahren auf.

Das Basalzellkarzinom3, die häufigste Form des weißen Hautkrebs, entsteht aus den sogenannten Basalzellen der oberen Hautschicht. Der Krebs tritt meist bei älteren Männern auf, oftmals auf dem Nasenrücken oder in anderen Teilen des Gesichts, die stark dem Sonnenlicht ausgesetzt sind. Es ist ein langsam wachsender Krebs, der Geschwüre erzeugt, die hautfarbenen Knoten ähneln.

Eine zweite Form des weißen Hautkrebs, das Plattenepithelkarzinom4, bildet sich ebenfalls meist im Gesicht: Ohrmuscheln, Unterlippe und Nasenrücken sind die häufigsten Stellen. Begünstigt wird das Auftreten dieses Tumors auch durch Immunschwächen, die etwa nach einer Transplantation durch Medikamente ausgelöst werden.

Wie heilbar ist weißer Hautkrebs?

Der weiße Hautkrebs ist oftmals eher harmlos und leicht zu behandeln, nur in etwa 0,3 % der Fälle führt er zum Tod. Vor allem Basal­zell­karzinome bilden selten gefährliche Metastasen, können daher meist durch Operation vollständig entfernt werden5.

Werden Plattenepithelkarzinome frühzeitig erkannt, können sie ebenfalls operativ beseitigt und meist vollständig geheilt werden. Wachsen sie aber zu tief in die Haut ein, besteht – ähnlich wie bei dem malignen Melanom – die Gefahr, dass sich Metastasen in Lymphknoten und anderen Organen bilden.

Auch wenn der weiße Hautkrebs deutlich weniger gefährlich als die schwarze Variante ist, fordert er immer noch viele Opfer: Im Jahr 2014 starben in Deutschland etwa 800 Menschen an dessen Folgen.

Wie entsteht schwarzer Hautkrebs?

Der schwarze Hautkrebs entsteht aus den Pigmentzellen der Haut, den Melanozyten: Sie stellen den Farbstoff Melanin her, der den braunen Farbton der Haut erzeugt und Schutz vor UV-Strahlung bietet. Melanozyten sind vergleichsweise seltene Zellen, die in den oberen Hautschichten sitzen. Manche Arten von Melanozyten können sich zusammenlagern und die Muttermale oder Leberflecken der Haut bilden.

Zu viel Sonnenlicht kann die Melanozyten schädigen. Ihr Wachstum gerät außer Kontrolle und sie bilden Wucherungen, die sich immer weiter ausbreiten – schwarzer Hautkrebs oder auch malignes Mela­nom genannt. Das Risiko ist ab einem Alter von etwa 50 Jahren am höchsten, doch auch jüngere Menschen sind gefährdet.

Sonnenlicht ist die häufigste – aber nicht die einzige – Ursache von Melanomen. Vor allem bei dunkelhäutigen Menschen findet sich andere Formen, die nicht mit der UV-Strahlung zusammenhängen. Die sogenannten akro­lenti­ginösen Melanome bilden sich an den Handflächen oder unter den Fußsohlen, die Schleimhautmelanome hingegen im Mund oder im Kehlkopf. Die Ursache dieser Krebsformen bleibt unklar, und auch die Behandlung ist schwierig und oftmals erfolglos.

Wie heilbar ist schwarzer Hautkrebs?

Solange das Melanom klein ist und auf die Haut beschränkt bleibt, kann es durch eine Operation entfernt werden6. Die Überlebenschancen sind im Allgemeinen sehr gut7: 5 Jahre nach einer Melanomdiagnose sind 95 von 100 Behandelten noch am Leben.

Dringt ein Melanom jedoch tiefer als vier Millimeter in die Haut ein, kann es in das Lymphsystem einwandern. Einzelne Zellen besiedeln dann die Lymphknoten oder dringen in andere Organe vor.

Diese Metastasen sind nur schwer zu behandeln. Zielgerichtete Medikamente können die Metastasen zwar vorübergehend zurückdrängen, dennoch verlaufen viele Erkrankungen tödlich: Jährlich sterben in Deutschland etwa 3000 Menschen an einem malignen Melanom1.

1 Zentrum für Krebsregisterdaten, Krebs in Deutschland 2019/2020, Robert Koch-Institut (Link)
2 Deutsche Krebsgesellschaft e.V., Hautkrebs: Basis-Infos für Patienten und Angehörige, Januar 2015 (Link)
3 Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Prävention (ADP) e.V., Basalzellkarzinom, abgerufen Juli 2020 (Link)
alle Referenzen anzeigen 4 Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Prävention (ADP) e.V., Plattenepithelkarzinom, abgerufen Juli 2020 (Link)
5 IQWiG, Wie kann weißer Hautkrebs behandelt werden?, gesunheitsinformation.de, November 2018 (Link)
6 Deutsches Krebsforschungszentrum, Schwarzer Hautkrebs: Malignes Melanom, Juli 2019 (Link)
7 Deutsches Ärzteblatt, Verbesserung des Melanom-Überlebens in Deutschland, Januar 2024 (Link)

Formen von Hautkrebs

Melanome, Basalzellkarzinome und Plattenepithelkarzinome sind die häufigsten Formen von Hautkrebs
Hautkrebs kann in schwarzen und weißen Formen auftreten.

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Kurz und knapp

  • drei Zellarten sind meist der Ursprung von Hautkrebs: Melanozyten, Basalzellen und das Plattenepithel
  • Melanome bilden gefährliche Metastasen, die schwer behandelbar sind
  • Basalzellkarzinome treten meist bei älteren Männer auf; sie sind meist gutartig
  • Plattenepithelkarzinome sind in der Regel leicht zu entfernen, bilden aber manchmal gefährliche Metastasen
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